Spirulina Algen: Wirkung, Nebenwirkungen, Inhaltstoffe
Ist von Spirulina Wirkung die Rede, fallen schnell Superlative: Wunderalge, Wundermittel, Superfood. Der Grund liegt auf der Hand: Spirulina besitzt eine einzigartige Kombination vieler verschiedener gesunder Vitamine und Nährstoffe, wie sie kein anderes natürliches Nahrungsmittel bietet. Kein Wunder also, dass diese besondere Algenart längst ihren Weg in die Nahrungsmittelergänzung gefunden hat.
Dabei ist die Spirulina keineswegs eine neuartige Entdeckung der Nahrungsmittelindustrie. Bereits bei den mittelamerikanischen Urvölkern galt die Mikroalge als wertvolles Nahrungsmittel. Und auch einige Naturvölker Afrikas haben die Spirulina dauerhaft in ihren Ernährungsplan aufgenommen. Ihren Siegeszug in unsere moderne Ernährung trat die Spirulina Alge bereits vor rund vier Jahrzehnten an, als sie über Japan und die USA ihren Weg nach Europa fand.
Spirulina Algen Inhaltstoffe
Die Spirulina platensis, wie sie mit korrektem botanischen Namen heißt, ist eine Algenart aus der Familie der Cyanobakterien. Aus diesem Grund ist sie auch unter dem Namen Cyanoalge bekannt. Umgangssprachlich wird sie auch häufig „Blaualge“ genannt, was auf ihre ungewöhnliche blaugrüne Färbung zurückzuführen ist. Die vitalstoffreiche Alge wächst in ihrer natürlichen Form in stark salzhaltigen tropischen und subtropischen Gewässern und ist hauptsächlich in Australien, Mittelamerika, Afrika und im südöstlichen Asien zuhause.
Man vermutet, dass zwischen 30 und 35 verschiedene Arten dieser Alge existieren. Genau lässt sich diese Zahl jedoch nicht beziffern, da die Spirulina die besondere Eigenschaft besitzt, ihre Erscheinungsform je nach ph-Wert und Nährstoffgehalt des Wassers, in dem sie wächst, zu verändern. Es ist somit bei allen dokumentierten Erscheinungsformen der Spirulina nicht eindeutig festzustellen, ob es sich hierbei lediglich um eine Variante ein und derselben Art handelt oder um eine eigene Art.
Das Besondere an der Spirulina Alge ist ihr einzigartiger Vitamin- und Nährstoff-Cocktail. So finden sich in der Blaualge in hohen Mengen:
- Proteine (zu 60%)
- Kohlenhydrate (20%)
- Provitamin A (auch ß-Carotin)
- Vitamin E
- Chlorophyll
- Eisen
- Jod
- Zink
- Kalium
- Selen
- Natrium
- Ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure und Linolensäure
- B2 (Riboflavin)
- B3 (Niacin)
- B5 (Panthotensäure)
- B6 (Pyridoxin)
- B12 (Cobalamin)
Diese besondere Zusammensetzung beruht auf der Tatsache, dass die Spirulina eine Algenart ist, die Photosynthese für ihren Stoffwechsel nutzt. Im Gegensatz zu anderen Algen braucht sie also relativ viel natürliches Sonnenlicht, aus dem sie nicht nur ihre Energie zieht, sondern welches auch eine Basis zur Entwicklung der enthaltenen Nährstoffe dient.
Wie ist die Wirkung der Spirulina auf den Menschen?
In ihrer Eigenschaft als regelrechtes Powerfood, voll von wertvollen Nährstoffen und Vitaminen, hat die Spirulina den üblichen isolierten Vitaminen einiges voraus. Eingenommen als Nahrungsergänzungsmittel, ist die Aufnahme gleich mehrerer für den menschlichen Körper lebensnotwendiger Nährstoffe möglich, für die Gesundheitsbewusste üblicherweise eine Mischung vieler verschiedener Präparate einnehmen müssten. Auch stehen diese wertvollen Inhaltsstoffe bereits in einer sehr verträglichen Zusammensetzung einander gegenüber.
Die tägliche Einnahme von nur wenigen Gramm Spirulina in Form von Tabletten oder Pulver deckt den Tagesbedarf eines Menschen an einigen der wichtigsten Nährstoffe. Jedes einzelne dieser wichtigen Inhaltsstoffe übt eine positive und gesundheitsfördernde Wirkung auf den Organismus aus. So gilt die Spirulina bei Naturheilpraktikern als bewährtes Mittel gegen vielerlei Leiden.
Durch die einzigartige Kombination aus Polysacchariden, ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen hilft die Spirulina, das Immunsystem im Allgemeinen zu stärken. Nur wenn dieses stabil ist, kann sich der Körper vor Infektionen und Krankheiten schützen und gleichzeitig umso schneller seine Selbstheilungskräfte in Gang setzen.
Bei den Vitaminen C und E, den enthaltenen Mineralstoffen wie Eisen, Zink und Selen und dem ß-Carotin handelt es sich um so genannte Antioxidantien, die dem Körper helfen, sich gegen freie Radikale zur Wehr zu setzen. Im Alltag bedeutet dies, wir sind besser gegen Stress und Umweltgifte gewappnet. Dadurch hat Spirulina im Übrigen eine generell entgiftende Wirkung, weshalb sie auch als Wundermittel bei Diäten und Fastenkuren bekannt ist.
A propos Diäten und Fastenkuren: Nicht nur in ihrer entgiftenden Eigenschaft kann die Spirulina beim Abnehmen und/oder Fasten behilflich sein. Sie sorgt dafür, dass der Körper trotz der Nahrungsmittelreduktion weiter mit allem versorgt ist, was er benötigt. Damit ersetzt die Spirulina zahlreiche teure synthetische Diät-Drinks.
Weiter haben Forschungen ergeben, dass sich durch die regelmäßige Einnahme von Spirulina die Darmflora deutlich verbessert. Viele Gifte, Bakterien und Viren werden über den Darm neutralisiert. Je gesünder der Darm, umso robuster ist auch das Immunsystem. Gleichzeitig wird die bessere Verdauung gefördert und gleichzeitig Nährstoffe aus der Nahrung über den Darm besser aufgenommen.
Wie Studien in Indien und Japan ergaben, ist Spirulina bestens dafür geeignet, das Cholesterin im Blut zu senken. Auch Probanden mit erhöhtem Blutdruck haben positiv auf die regelmäßige Einnahme von Spirulina-Präparaten reagiert. Unter Berücksichtigung dieser Wirkung lässt sich vermuten, dass Spirulina allgemein einen sehr gesundheitsförderlichen Einfluss auf den gesamten Herz-Kreislauf-Apparat ausübt. Selbst der Blutzuckerspiegel kann durch die Einnahme von Spirulina reguliert werden.
Die in der Spirulina enthaltenen Aminosäuren leisten ganze Arbeit im Hinblick auf die Zellerneuerung. So eignet sich die Blaualge als Nahrungsmittelergänzung, um den Alterungsprozess zu verlangsamen. Die Wundheilung wird ebenso gestärkt wie die Selbstheilungskräfte des Körpers, gerade in Bezug auf Krankheiten und Infektionen, die die Zellen angreifen. Somit steht die Wunderalge ebenso im Verdacht, unterstützend bei Krebserkrankungen wirken zu können.
Spirulina auch als Wundermittel gegen Allergien?
Die Fachzeitschrift „Journal of Medicinal Food“ veröffentlichte im Jahr 2005 die Ergebnisse einer Studie, die ergab, dass Spirulina deutliche Erfolge bei Allergikern erzielen konnte. So führte Spirulina in der Behandlung von Heuschnupfen, allergischen Hautreizungen wie auch anderen Allergien eine Hemmung des Histaminaustoßes – eine Wirkung, die sonst meist nur hochdosierte synthetische Medikamente erzielen. Gleichzeitig verhinderte Spirulina eine Entzündung der Nasenscheidewand als Folge allergischer Reaktionen. Selbst bei starken Allergikern konnte im Rahmen dieser Studie eine massive Verbesserung der Symptome festgestellt werden.
Leistungsfähiger im Sport durch Spirulina
Das Fachmagazin „Medicine and Science in Sports and Exercise“ veröffentlichte die Ergebnisse einer weiteren interessanten Studie, die durchgeführt wurde, um die Wirkungsweise der Spirulina im Hinblick auf die körperliche Leistungsfähigkeit im Sport zu testen. Demnach wurde neun gleichermaßen sportlichen und gesunden Männern über einen Zeitraum von vier Wochen ein Präparat verabreicht, bei dem es sich entweder um ein Placebo oder um ein Spirulina-Präparat handelte.
Im Folgenden mussten die Probanden auf einem Laufband bis zur Erschöpfung laufen. Währenddessen wurden Atemfunktion und Puls gemessen, außerdem regelmäßig Blutproben entnommen. Die Ergebnisse zeigten, dass Die Erschöpfungszeit derjenigen, die Spirulina verabreicht bekommen hatten, deutlich kürzer ausfiel, die Kohlenhydrat-Oxidationsrate war um 10% gesunken. Dabei war jedoch die Fettverbrennung durchschnittlich um 11% höher als bei den übrigen Teilnehmern. Nimmt man diese Ergebnisse zugrunde, lässt sich schlussfolgern, dass Spirulina sehr wohl einen positiven Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat.
Besitzt Spirulina auch Nebenwirkungen?
Die Spirulina ist ein natürliches Produkt, bei dessen Einnahme bisher keine Nebenwirkungen festgestellt wurden. Im Gegenteil: Sowohl die Vereinten Nationen als auch die World Health Organization empfehlen die Einnahme der Spirulina aufgrund ihrer vielen Nährstoffe auch für Kinder.
Allerdings führt die wenig ausgewogene Ernährung, die heute leider oft praktiziert wird, dazu, dass unser Körper häufig einen Mangel an den für ihn wichtigen Nährstoffen hat. Bei der Einnahme solcher hochkonzentrierter Nährstoff- und Vitaminbomben wie der Spirulinaalge kann es daher vorkommen, dass der Körper zunächst mit einer Unverträglichkeit reagiert.
So reagiert der Körper manchmal auf den angeregten Stoffwechsel – hervorgerufen durch die hohe Anzahl an Proteinen – mit einer leicht erhöhten Temperatur. Da die Entgiftung des Körpers durch Spirulina-Algen in Gang gesetzt wird und dabei viel Energie verbrennt, verspüren manche Menschen eine starke Müdigkeit. Diese sollte sich jedoch schnell legen.
Durch die gestiegene Darmaktivität, die Spirulina bewirkt, kann es zu Blähungen kommen. Meist sind auch diese vorübergehend. Andernfalls sollte die Dosierung etwas reduziert werden.
Insgesamt besitzt Spirulina also keine lange Liste an Nebenwirkungen. Dennoch ist bei Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit Spirulina Vorsicht geboten: Viele Präparate, die auf dem Markt erhältlich sind, basieren nicht allein auf der rein pflanzlichen Spirulina. Vielen sind weitere synthetische Substanzen beigemischt. Dabei kann es zu Unverträglichkeiten mit diesen verschiedenen künstlichen Biokomplexen kommen. Lesen Sie daher vor Einnahme stets sorgfältig die Packungsbeilage und prüfen Sie weitere enthaltene Inhaltsstoffe.
Da Spirulinaalgen dazu neigen, die im Wasser enthaltenen Stoffe aufzunehmen, ist ebenfalls die Gefahr gegeben, dass bei minderwertigen Kulturen das Wasser mit Schwermetallen wie Quecksilber oder Blei belastet ist und diese Metalle sich somit in der Alge sammeln. Daher sollten ausschließlich hochwertige Präparate verwendet werden.
In welcher Form ist Spirulina als Nahrungsmittelergänzung erhältlich?
Spirulina gibt es als Nahrungsmittelergänzung sowohl als Pulver, als auch als Tabletten. Außerdem wird Spirulina in einigen Bioprodukten auch als natürliche Zutat zur Erhöhung des Nährstoffgehalts beigefügt. So gibt es beispielsweise Spirulina-Getränkepulver und Spirulina-Müsliriegel, aber auch viele weitere Nahrungsmittel.
Um Spirulina präventiv einzunehmen, empfiehlt sich eine Tagesdosis von 3 bis 4 g. Liegt bereits eine Erkrankung vor, kann eine höhere Dosis von bis zu 10 g eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie aufgrund der oben genannten möglichen körperlichen Reaktionen diese Tagesdosis langsam erhöhen.
Die Rohmasse für die Nahrungsmittelergänzungspräparate wird aus kommerziellem Anbau gewonnen. Die Spirulina wächst hier bei einer Wassertemperatur von bis zu 35 Grad. Da die Spirulina zum Wachsen neben Sonnenlicht auch reichlich Kohlenstoffdioxid benötigt, wird dem ohnehin CO2-haltigem Wasser zusätzlich Kohlenstoffdioxid zugeführt, so dass die für die weitere Verarbeitung verwendete Spirulina besonders reich an Sauerstoff ist.
Fazit
Wundermittel oder nicht – sagenumwoben wie die Spirulinaalge ist, lässt sich über ihre tatsächliche Wirkungsweise wenig sagen. Es gibt im Vergleich zu anderen Power-Lebensmitteln nur unzureichende Studien zur Wirkungsweise der Spirulina. Die Studien und Forschungsergebnisse, denen sie ihren Ruf verdankt, wurden über zu kurze Zeitabstände und mit zu wenig Probanden durchgeführt, als dass ihre Wirkungsweise als wissenschaftlich belegt gelten könnte.
Erwiesen ist dennoch die ungewöhnlich hohe Konzentrierung an allen für den menschlichen Körper lebensnotwendigen Nährstoffen. Vorausgesetzt, Sie greifen zu einem qualitativ hochwertigen Präparat kann die Spirulina mit ihrem Vitamin- und Nährstoffcocktail eine hervorragende Möglichkeit darstellen, den Körper zusätzlich zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu versorgen, ohne dass viele verschiedene Präparate eingenommen werden müssen.
Wirklich toller Artikel! Danke dafür.
Mehr Informationen gibt es auch auf
http://spirulina-wissen.de/
Liebe Grüße,
Max
Danke für den tollen Artikel! Klingt interessant. Muss ich mal ausprobieren. Ich habe Eisenmangel und Vitamin D Mangel. Ich nehme deshalb auch Vitamin D. Ich habe schon mal gelesen, dass Algen recht nährstoffreich sind. Die Spirulina Algen klingen sehr gut.